Hier nun mal ein grober Überblick über die Pro und Contras bei den Vergesellschaftungen der Meerschweinchen.

Tiere werden oft als Partner des Menschen bezeichnet. Dies gilt inbedingtem Maße sicherlich auch für Meerschweinchen Doch eins kann derMensch nicht: dem Meerschweinchen den Partner ersetzen. Die putzigenNager sind Rudeltiere und brauchen unbedingt die Gesellschaft ihrerArtgenossen. Man sollte sie absolut nicht alleine halten, da sonst ihrSozialverhalten verkümmert und sie völlig vereinsamen, was sieletztendlich auch krank machen kann.



Viele Menschen glauben, dass Meerschweinchen zahmer, ja braverwerden, wenn sie lediglich Kontakt zu ihren Besitzern haben. Das istnatürlich völliger Quatsch. Auch Tiere, die in einem Gehege mitmehreren Artgenossen gehalten werden, schmusen, lassen mit sich spielenund reagieren auf den Menschen.


Optimale Anzahl von Meerschweinchen



Welche Anzahl ist die richtige? Wenn genügend Platz vorhanden ist,sollten es schon mindestens drei Meerschweinchen sein. So bleibtniemand allein, wenn mal eines stirbt, und man kann in Ruhe nach einemneuen Partner für das verbleibende Duo suchen. Im Allgemeinen istjedoch eine gerade Anzahl von Tieren besser als eine ungerade. Ab einemRudel von sechs Meerschweinchen spielt das allerdings keine Rolle mehr.


Vergesellschaftung: Kaninchen und Meerschweinchen



In einigen einschlägigen Büchern werden auch Kaninchen als Partnerempfohlen. Davon ist aber abzuraten, da beide Tiere einegrundverschiedene Sprache sprechen. Während das Meerschweinchen sichhauptsächlich in einer Lautsprache mitteilt, äußert sich das Kaninchenmit Körpersprache. Missverständnisse sind hier vorprogrammiert und dasMeerschweinchen wird weiterhin seine Artgenossen vermissen, auch wennes mit dem Langohr eine Zweckgemeinschaft eingeht, die sich aber innichts anderem von der Gesellschaft mit dem Menschen unterscheidet.Auch normale Kämpfe, wie um das Futter und die Rangordnung, können dieZwei nicht austragen, da das Meerschweinchen aufgrund seiner Größeimmer der Schwächere sein wird.


Kommunikation zwischen Meerschweinchen



Wie Meerschweinchen miteinander kommunizieren, wie ihr natürlichesSozialverhalten im täglichen Miteinander aussieht, kann man wunderbarim Rudel beobachten. Zunächst unterscheidet man, wie gesagt die Körper-und die Lautsprache. Wie Menschen können sie Angst, Wut oder auchZärtlichkeiten ausdrücken. Bäumt es sich beispielsweise auf, so ist dasoft ein Imponiergehabe der Böcke vor den Weibchen. Sie strecken sichauf den Hinterläufen, plustern ihr Fell auf und "brommseln" bzw.brummen dabei. Zu einem solchen Verhalten kommt es auch, wenn mehrereBöcke in einer Gruppe sind und die Rangordnung geklärt werden muss.Schlägt eines dabei seinen Kopf hoch und klappert mit den Zähnen, soist das eindeutig als Warnung zu verstehen.

Zärtlich und tröstend handeln sie jedoch, wenn sie beispielsweise einanderes hinter dem Ohr lecken. Solche Gesten sind auch durchaus nochnachvollziehbar, verhält sich der Mensch doch ähnlich. Anders wird esbeim Kuscheln. Meerschweinchen neigen, obwohl sie Rudeltiere sind,nicht dazu, sich aneinander zu drängen. Sie haben ihre Artgenossenlieber in Hör- und Riechweite. Machen sie es trotzdem, sollte mandarüber nachdenken, ob sie in ihrem Gehege auch über ausreichend Platzverfügen. Auch das Nagen an den Gitterstäben kann ein Zeichen dafürsein, dass die Tiere nicht genügend Auslauf haben oder sie sich einfachlangweilen.

Man sollte die Sprache seines Rudels kennen, um es zu verstehen undadäquat reagieren zu können. Wenn man genau beobachtet, kann manfeststellen, dass viele Meerschweinchen auch mit Lauten auf denMenschen reagieren. Oft pfeifen oder flöten sie, wenn man sich demKäfig nähert. Denn meist gibt es dann auch Futter, sie reagieren alsoquasi auf einen konditionierten Reiz, der sowohl Freude, als auchVorsicht signalisiert.


Meerschweinchen Verhalten



All diese Verhaltensweisen kann ein Meerschweinchen in der Isolationgar nicht richtig erlernen, weil es keine Artgenossen kennt, an denenes sich ausprobieren kann, von dem es etwas lernen kann. Das führtdazu, dass das Tier vereinsamt und verkümmert, denn sie sind nun malgesellige, kleine Nager, die den Umgang mit ihresgleichen genausodringend brauchen, wie das tägliche Futter. Spielt man allerdings mitdem Gedanken, ein Rudel durch eigene Nachzucht zu vergrößern, sollteman sich darüber im Klaren sein, welcher Aufwand damit verbunden ist,und ob Erbkrankheiten, wie Zahnfehlstellungen oder ähnliches vorhandensind, die dann weiter gegeben werden können.

Auch dürfen nur bestimmte Rassen untereinander verpaart werden.Selbstverständlich müssen auch die Eltern absolut gesund sein. Aberauch die besten Voraussetzungen sind kein Garant für einekomplikationslose Schwangerschaft und gesunden Nachwuchs. Wenn genügendPlatz vorhanden ist, sollte man sich also lieber überlegen, ob mannicht so genannten Notmeerschweinchen ein neues zu Hause gibt, bevorsie als Futtertiere im städtischen Zoo landen.

LASST EURE TIERE GEMEINSAM GLÜCKLICH SEIN !!
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